Montag, 16. Mai 2016

Probengelager 2

So, nun geht's weiter mit den Probenlager-Berichten. (Inzwischen ist das ganze ja auch schon 2 Wochen her).

Am ersten Morgen in der Jugendherberge wurden wir durch laute, schrecklich schiefe Töne einer Blechbläsergruppe geweckt. Das schon 7:30. Dann machten wir uns schnell fertig, und 8:00 gabs Frühstück. Es handelte sich jeden Tag um traditionell japanisches Frühstück, das immer ungefähr so aussah:



























Wie man sieht: Nur herzhaft und sehr reichlich.
Natürlich war das im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich kam ich mit der Herzhaftigkeit des Frühstücks ganz gut zurecht. Schwieriger fand ich es, so früh schon so viel zu essen....

Danach gingen natürlich gleich die Proben los, aber da wir noch Erstsemester sind und nicht am Sommerkonzert mitwirken, hatten wir ziemlich viel Freizeit. 
Also waren wir entweder im Bad, haben noch ein bisschen Schlaf nachgeholt (das haben wir eigentlich jeden Tag irgendwann gemacht) oder haben im Raum der Instrumentengruppe geübt. Einmal habe ich davon auch ein Video gemacht, um die Atmosphäre einzufangen. Hier ist es:



Wie auch beim Proben in der Uni spielten wir alle in voller Lautstärke in einem kleinen Raum. 
Aber immerhin war es ein Tatami-Zimmer, ein schönere Umgebung also als im Flur im Betongebäude in der Universität. Hier habe ich noch ein paar Bilder von unserem Klarinettenzimmer:















































Wie man auf dem zweitletzten Bild ein bisschen sehen kann, hatten wir ziemlich viele Snacks und Getränke. Vor allem in den Nächten wurden die dann verzehrt. Wir saßen tatsächlich jeden Abend bis 3 (dann habe ich mich verabschiedet, die anderen noch länger) in unserem Klarinettenzimmer, oder wurden zu den anderen Instrumentengruppen gescheucht, um uns als Neue im Orchester vorzustellen. Zum Glück musste man da nicht mehr als seinen Namen, Instrument und den neu-festgelegten Spitznamen vortragen. 
Apropos Spitzname: Ich heiße jetzt orchesterintern Chacha! Das kommt daher, dass ich Matcha mag. Der Rest wurde von den Senpai (höheren Semestern) entschieden.

Ansonsten waren wir auch eins zwei Mal spazieren. Wenn auch nicht sonderlich lange, war es doch sehr entspannend, draußen an der verlassenen Hotelansammlung durchs Gras zu streifen.























Was ich noch nicht erwähnt habe: Wir hatten drei Tage lang fast nie Schuhe an.
An der Haupteingangstür zog man die nämlich aus, und nur beim Rausgehen wieder an.
























Nach dem Reinkommen war man dann direkt in der Essenshalle, wo wir jeden Tag dreimal sehr gut verköstigt wurden. Ich habe immer mal mit dem Handy Fotos gemacht:


Eintopf - sehr sehr lecker!




Wir saßen natürlich immer sortiert in den Stimmgruppen, und begannen immer erst mit dem Essen, wenn alle Gruppenmitglieder (also zum Beispiel alle Klarinetten) da waren und einer der Senpais Itadakimasu, also "Guten Appetit" gesagt hatte.

Soviel zum Alltag in der Jugendherberge. 
Natürlich gab es auch noch sehr viel Musik drum herum. Auch wir Erstsemester haben an zwei Tagen jeweils eine halbe Stunde geprobt, und zwar den Blumenwalzer aus Tschikowskys Nussknacker-Suite. 
Am letzten Tag, kurz vor der Abfahrt, haben wir dieses Stück dann den höheren Semestern vorgespielt. Danach spielten sie die Sommerkonzert-Stücke einmal vor uns durch.

Außerdem haben wir an einem Abend nur versuchsweise Dvoraks (der wird hier übrigens "Doborozaak" ausgesprochen) neunte Sinfonie gespielt. Dabei wurde auch ordentlich Fotos gemacht, die ich hier gerne zeigen möchte:




















































Okabe wartet auf seinen Einsatz





Ja, und zu guter Letzt gab es am letzten Abend eine Ensemble-Zusammenkunft. Insgesamt 27 kleine Ensemlbes aus allen Stimmgruppen stellten jeweils ein Stück vor, und am Ende wurden sogar die Favoriten bestimmt und gekürt.
Die Veranstaltung war...qualitativ ziemlich vielseitig und durchaus unterhaltsam.





  

Unser Ensemble: (Das Video war im letzten Eintrag, unser Stück war die Arabesque Nr. 2 von Debussy, bearbeitet für 6 Klarinetten)








Preise für die besten Ensembles

















Nach diesem wieder sehr langen Abend gings ins Bett; morgens Frühstück, Konzert vor den anderen Studenten, Mittagessen, und dann zurück mit dem Bus.
Insgesamt war es ein sehr schöner Aufenthalt, es hat Spaß gemacht, und ich glaube, ich habe auch sehr viel Japanisch gelernt und konnte den Draht zu den anderen Erstsemestern verbessern. Das ist Gold wert!

Ich hoffe ich konnte meine Eindrücke gut übermitteln, Fragen und Anmerkungen sind erwünscht! ;)
Bis bald dann, mal sehen worüber ich das nächste Mal berichte.