Freitag, 1. April 2016

Osaka

Inzwischen ist es zwar schon eine ganze Weile her, aber da ich hier nichts auslassen will, kommt jetzt der Bericht von unserem Osaka-Besuch von letzter Woche.

Am ersten Tag nach unserer Ankunft in Kansai haben wir uns entschlossen, Martina und Eli zu treffen, die beide gerade in Osaka waren. (Elias studiert jetzt dort an der Uni, Martina hat Bekannte besucht; sie ist eigentlich in Tokyo).

Also sind wir zu viert in die Bahn gestiegen und waren nach 25 Minuten da. Sehr praktisch. Am Treffpunkt fanden wir dann zum Glück auch Martina, und auf ging's zu unserem Tagesziel: Das Osaka-Schloss.

man sieht: wir sind Peace-Zeichen-Profs!

Vorm dem Bahnhofsausgang


































Nach dem Aussteigen stellten wir erstmal fest, dass wir scheinbar nicht die einzigen mit der Idee, an diesem Tag zum Osaka-Schloss zu fahren, gewesen sind: Um uns herum und überall auf dem Platz verteilt waren hauptsächlich junge Mädchen und Frauen, die teilweise interessant angezogen waren und fanartikelartige Sachen bei sich trugen. Zum Beispiel Fächer mit Männergesichtern drauf, die Puschelohren hatten. Außerdem standen vor dem Bahnhof viele, die offensichtlich etwas verkaufen wollten. Etwas, das "Janis West"-Ticket, oder so, hieß.
Inzwischen haben wir herausgefunden, was Sache war: Dort im selben Park ist eine Konzerthalle, und in dieser war ein Konzert der Band "Johnny's West". Aha! Das erklärt auch den Mädchenansturm.

Zum Glück wollten die also nicht ins Schloss, puh. Aber wir nutzten die Situation und kauften uns erstmal was zu Essen bei den für die Konzertbesucher aufgebauten Ständen. Sarr und ich hatten Takoyaki!























Takoyaki - das ist in Teigbällchen verpackter Tintenfisch mit ein bisschen Gemüsen. Sehr lecker.

Nach dieser kurzen Rast machten wir uns dann auf den Weg zum Schloss. Achso, naja, vorher gabs noch ein paar kleine Snacks. Das war dann beim Schloss:




Milchkaffee




Das Osaka-Schloss – ein Ort mit viel Geschichte.
Die galt es zu erfahren. Dazu erstmal rein (für 600Yen, also 4,70€) und verstehen, warum es eine ewig lange Schlange vor einem von zwei Eingängen gab. Antwort: Die, die sich da 100 Meter aneinander reihten, warteten auf den Aufzug in die siebte Etage. Da war die Sache natürlich klar: die Deutschen gehen zu Fuß! Ab in den siebten Stock wurden wir erstmal mit einer tollen Aussicht belohnt:



























Danach folgten wir der Ausstellung nach unten, zusammen mit circa 30 chinesischen Reisegruppen. Man erkennt diese übrigens daran, dass sie einen in völlig unjapanischer Art und Weise anrempeln, den Weg abschneiden und lauthals durch den Raum rufen. Also, natürlich ist das nicht bei allen so. Aber die Tendenz....fällt auf!
Die Ausstellung war schon gut und auch für internationale Gäste verständlich, allerdings muss ich gestehen, dass ich während deren Fortlauf immer müder wurde (das kann an der schlechten Raumluft gelegen haben). Auf jeden Fall habe ich leider nicht wirklich viel gelernt bei der ganzen Sache, aber eines ist klar: Hideyoshi was here!
Achja, und dann gab es noch die Aufpasser-Episode: An einigen sehr hübschen Modellen des Schlosses zu verschiedenen Zeiten stand auf allen Seiten deutlich geschrieben: Fotografieren verboten!! Und dann liefen da auch noch überall Aufpasser umher, um zu kontrollieren, ob dieses Verbot auch ja nicht übertreten wurde. Deshalb entstand unter uns die Frage, wer jetzt zum Aufpasser geht, und mal nachhakt, warum das Fotografieren verboten sei. Ich meine, ist doch eine vertretbare Frage! (Obwohl man, wie wir von unserer Sprachdozentin gelernt haben, in Japan ja nicht nach dem Warum fragen soll.) Aber als ich Martina fast rum hatte, verabschiedete sich der Aufpasser in den oberen Stock. Na toll! Fotos haben wir dann trotzdem nicht gemacht. ;)


Nach der Ausstellung bahnte sich bei uns ein leichtes Hüngerchen an, und wir beschlossen, wieder in die Innenstadt zu fahren, und uns dort was zu Essen zu suchen.

















Diese ganze Fahrerei und das Laufen davor stellte sich aber als etwas zeitaufwändiger heraus, als wir gedacht hatten, sodass wir uns dann ziemlich ausgehungert entschieden, trotzdem mit dem Essen zu warten und erst Eli zu treffen, um mit ihm ein passendes Restaurant zu suchen.

Der ausgemachte Treffpunkt

Das Umeda Sky Building (Da oben sind Rolltreppen)

Wir suchen Eli...
















Leider verspätete sich der dann auch noch um eine halbe Stunde am Treffpunkt (zum Glück gabs da Weh-Lahn). Und dann mussten wir von dort aus wieder in die Innenstadt laufen. Aber, ich muss sagen, wir wurden auch gut belohnt, denn Elis Empfehlung war ein Italiener in einem Kaufhaus – wir entschieden uns zwar für das daneben befindliche Knoblauchrestaurant, weil billiger, aber: dort gab's Pizza! Mit Kääääse! Nam nam nammm.








Und danach hatten wir auch noch einen schönen Abend, denn in besagtem Kaufhaus gab es in den oberen Etagen auch noch Purikura-Läden, die wir sogleich alle zusammen bevölkerten (also, nur einen), und ganz oben auch noch eine Art Freizeitpark. Das Fahrgeschäft, das wir nutzten, war sehr witzig, „Wild Park Treasure Hunt“ (oder so ähnlich) nannte es sich. Eine Art 4D-Kino auf einem großen Sitzensemble, das in einen dunklen Raum mit Leinwand fährt und dann passend zum Bild rumrüttelt. Es war wirklich witzig. 
Zuvor wurden wir noch vom Betreuer/Verkäufer/Animateur aufgefordert, uns alle zusammen mit Handgesten und dazu gesprochenem Text auf die Fahrt einzustimmen. „Letto assu enjoi...“. So was gibts auch nicht in Deutschland...

Zum Schluss gabs auch noch Eis und fancy drinks.














 

Ein Melonen-Drink im Hintergrund

faaaaaaaancy!

Ich hatte natürlich Eis
 
















































 

Ein schöner Abend wars jewesen.

Montag, 28. März 2016

Gen Westen

Es geht weiter auf der Reise, undzwar zum endgültigen Ziel (final destination?!): Kansai = dem westlichen Teil der Hauptinsel Honshū.
Genauer gesagt sind wir am Abend mit dem Bus in Osaka angekommen. Von dem Ankunftspunkt am Osaka Umeda Sky Building (wo wir unbedingt noch drauf wollen) mussten wir es zur Osaka JR Station schaffen. Das ging auch ganz gut, inzwischen haben wir aber festgestellt, dass es eine Unterführung gibt, weswegen man nicht zwangsweise 10 Minuten an einem Baustellenzaun entlang gehen muss. ^^

Nach der fünfundzwanzigminütigen Fahrt nach Kobe für 3,24€ haben wir dann auch erstaunlich gut den Weg zum R2 Hostel gefunden, in dem Sarr und ich unser Doppelzimmer gebucht hatten. Wir hatten da etwas Bedenken, weil wir erst 23:00 ankamen, die Check-In Zeit hier aber nur bis 22:00 andauert. Darum hatte Rika netterweise für uns angerufen und nachgefragt, wie das geregelt wird. Wir haben einen Code bekommen, mit dem man die Türriegelung öffnen kann, aber als wir da waren, kam gerade noch jemand anders nach Hause, sodass wir einfach so ins Hostel einzutreten vermochten.

Auf dem Tisch neben der Tür lag dann ein Löffel mit Schlüssel dran und der Nummer 1 drauf. Mithilfe von Nachfrage haben wir das Zimmer dann auch gefunden - oder besser das ZimmerCHEN!


Klein - kleiner - Zimmer 1.

Es gibt tatsächlich genau so viel Platz fürs Bett wie für den Rest. Ich musste erstmal lachen beim Reinkommen. Hier ein paar Impressionen:

Schlüssel eins













Blick von meinem Bett aus

Blick von Sarrs Bett nach unten in unseren Flur


















Rechts davon ist dann die Tür. Diese zeichnet sich übrigens durch eine außerordentliche Durchlässigkeit aus: Sie ist genau so schalldicht wie die Popcorntüte der Person, die im Kino hinter dir sitzt. Rein gar nicht.
Also mussten wir unser Ein- und Umräumen auch noch in völliger Lautlosigkeit absolvieren - haben wir jedenfalls versucht. Das Bad ist übrigens genau so gut vom Rest der Schlafkabinen isoliert, so dass man sich auch nicht allzu spät die Zähne putzen sollte. Aber das kann man schon hinkriegen. Es lässt sich jedenfalls sehr gut hier schlafen und es ist inzwischen richtig gemütlich. Außerdem ist die Matratze gut für Rücken.

Nun gut, so viel dazu.
Zu unserem ersten Tag in Kobe: Wir haben nicht so viel gemacht. Erstmal sind wir hier entspannt aufgestanden und haben den kostenlosen Tee und deutschen Apfel genossen. 

Um 14:00 waren wir mit Elli und Tim am Bahhof verabredet, und das hat auch gut funktioniert. Unser Treffpunkt ist aus unerfindlichen Gründen immer 7/11.
Zusammen sind wir dann ein bisschen durch die Stadt geschlendert, um die zwei Sachen, für die Kobe bekannt ist, zu sehen: Den Hafen und die China-Stadt. China town. ^^

Erste Station: China town und ein Ort zum Essen.

















Das ging relativ schnell. Wir sind einfach in das erste Restaurant gegangen, was nicht zu teuer war.




Es gab Menü
Das Essen war ganz okay, auch wenn wir nicht bei allem wussten, was wir eigentlich da auf den Tellern hatten. Aber satt waren wir fürs Erste.

Zweite Station: Hafen.






Hier stehen wir vor der Gedenkstätte des Kobe Erdbeebens 1995










Wir sind dann eine schöne Zeit durch die Hafencity gelaufen, und der Vergleich mit Hamburg liegt wirklich nah. Allerdings ist es hier noch etwas - weiter. Weniger Gebäude und mehr Blick aufs Meer. Wir hatten auch schönes Wetter an diesem Tag, das war sehr gut.




Hier sieht man den Kobe Tower. Hochgefahren sind wir nicht.

















































So langsam wurde es dann aber kühler und darum für uns Zeit, einen Ort zum Aufwärmen und Verweilen zu suchen. Also gingen wir in die Richtung eines Einkaufszentrums und fanden dann auch, was wir suchten.





















































In einem kleinen Café saßen wir sehr schön und konnten auf die vorbeilaufenden Leutchen gucken. 

Auf dem Rückweg Richtung Bahnhof haben wir dann noch schöne blühende Magnolien gesehen, und in einer der vielen Einkaufsstraßen hier sind Sarr und ich fündig geworden: Ich, was Socken angeht (die gehen mir aus), Sarr mit Schlüpf-Schuhen! ;)























Also insgesamt ein ruhiger und erfolgreicher Tag.
Bis dahin. ;)