Dienstag, 15. Mai 2018

Wakayama


So, kaum hat der normale Alltag wieder begonnen, schaffe ich es fast nicht mehr, die restlichen schönen Bildchen mit den Weiten des Internetzes zu teilen....
Aber hier kommen nun doch noch die letzten Eindrücke von dem schönen Wakayama.

Zuerst einmal mein sehr hübsches Frühstück, das ich mir für den ersten Morgen mitbestellt hatte. Wirklich sehr reizend, und dazu noch in der gemütlichen Lobby serviert - da lohnen sich 500 Yen schon, würde ich sagen:

Für den Tag war Regen angekündigt. Die Empfehlung des Hauses lautete daher: medetai densha. Das bedeutet wörtlich "Beglückender Zug" (freie Übersetzung nach der Autorin), beinhaltet aber gleichzeitig ein Wortspiel mit dem japanischen Wort für Meerbrasse, tai.
Und, worum könnte es sich dabei handeln?
Jahaaa, ganz recht: es geht um einen die Form eines Fisches habenden und mit unzähligen fisch-zusammenhängenden Gegenständen dekorierten Zug! Seht selbst:


Beim Eintritt

Man beachte: Haltegriffe aus Fisch!

Schön auch - Wakayama-FISCH-A.....ach nein, das war nur Ginger-Ale aus Wakayama. Sehr stark.




Da könnte man sich jetzt natürlich denken: "So ein schöner Zug, da reicht es ja, wenn man sich einfach reinsetzt, wer forderte denn da noch ein Fahrtziel an einen schönen Ort oder ähnliches?" Nun, ja, könnte man. Tatsächlich, habe ich festgestellt, ist es wohl auch besser, nicht mit zu vielen Erwartungen an den Ankunftsort in den Zug zu steigen, jedenfalls an einem Regentag.

Am Bahnhof in Wakayama hatte ich nämlich zwar noch einige Infobroschüren über hübsche Restaurants und Läden erhalten, angekommen in Kada (so heißt das Fischernest) musste ich aber feststellen, dass genau 99,9% der angepriesenen Läden sich lieber nur bei Sonne den Touristen zeigen.

Und so bin ich erstmal bis ganz zum Meer getapert, also einmal durch den gesamten Ort durch. Etwas, was glücklicherweise immer geöffnet und ein empfehlenswertes Ziel auf der Tour ist, ist da ein schöner Schrein am Meer, der Awashima-Schrein.


Dieser Schrein zeichnet sich durch eine äußerst umfangreiche Figurensammlung aus. Wie man sieht...


Froschabteil

























































Nachdem ich den Schrein ausgiebig erkundet hatte, rief mein Magen nach einer Zuführung von leckerer japanischer Speis. Nur - wie gesagt - geschlossene Läden-Problem.
Die einzigen Verkaufstände, die es gab (und damit gefühlt sämtliche soziale Interaktion im Dorf) fand in der Straße, die zum Tempel führt statt. Dort bin ich dann auch eingekehrt. Es gab:

Wakame(Algen)-Udonnudeln mit Sauce

Die Verkaufsomi hat mir dann freundlicherweise auch erlaubt sie zu porträtieren.


























































Daraufhin bin ich ein bisschen an Meer- und Hafenpromenade entlanggetrottet, um dann festzustellen, dass ich eigentlich nicht mehr so große Lust auf diese regnerische, triste Umgebung hatte. Also gings danach ins Onsen. (Auch eine Empfehlung aus den Zuginfos, wobei ich bei diesem Hotelonsen nach vorzeigen des Fisch-Tickets auch noch 600 Yen Rabatt bekam.)
Im Onsen darf man ja bekanntermaßen (?) nicht fotografieren, also kommen hier noch ein paar Eindrücke aus Kada:


J-A-P-A-N
So hält man Tsunamis auf

Kada wie es leibt und lebt!




























Danach gings wieder zurück ins Hostel und zum Klönen mit den Mitarbeitern dort. (Abruptes Ende - ja, ich weiß! Wir bitten um Ihr Verständnis)

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Tag zwei beging ich hauptsächlich mit dem MoMA. Ja, MoMA, Musem of Modern Arts.
Wakayama hat nämlich auch eins, und sogar ein sehr hübsches. (Erste Anmerkung: Ob es es allerdings mit New York aufnehmen kann, sollte der kritische Leser selbst beurteilen. Zweite Anmerkung: Die übermäßige Nutzung des Wortes "hübsch" in diesem Post könnte langsam zu auffällig werden...)

Im Museum darf nicht fotografiert werden, dafür aber: im Museumscafé. Eigentlich war das nämlich das von mir anvisierte Ziel, wo ich dann auch glatt drei Studen verbrachte. "Bring Book Café" oder so ähnlich?



























Es hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen dort, ich habe auch gleich ein tolles Buch entdeckt "Just enough" von Azby Brown. Der einzige Kritikpunkt (den man in Japan so gut wie überall anbringen kann): Wegwerfbecher für im Laden verzehrte Getränke.
...Ernsthaft? Und dann stellen sie Bücher über Nachhaltigkeit aus?
Naja, was solls, ich versuche ja trozt allem, meinen Teil dazu beizutragen, in dem ich immer und überall meine persönlichen Stäbchen dabei habe (nähbereite Verwandschaft machts möglich - danke nochmal ;) )

So. Und - ich denke, damit beende ich jetzt diesen Post. Es waren zwar nicht alle Sachen, die ich in Wakayama (Lieder-Berg) gemacht habe, aber doch die Wichtigsten.
Vor allen Dingen war es toll, aus dem unsagbar GRAUEN Osaka heraus in eine nicht überfüllte, angenehm grüne Stadt zu kommen. Das hat gut funktioniert, und deshalb hat sich der 3-Tages-Ausflug auch sehr gelohnt - selbst wenn es mit Begleitung ab und zu bestimmt noch etwas spaßiger gewesen wäre.

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