Montag, 20. Juni 2016

BESUCH und ein onsennig entspannender Ausflug

Guten Tag allerseits.

Lang lang ist der letzte Eintrag her, aber hier ist ein Neuer! Diesmal ist der Anlass der Besuch von Svenja♥, die mit uns in Hamburg das Japanologie-Studium begonnen hat. Inzwischen ist sie kurz davor, eine Asbildung anzufangen; der beste Zeitpunkt also, vorher noch eine Reise nach Japan zu machen. Und da muss sie ja auch nach Kobe! :)

Sie ist am Donnerstag, den 16.06., hier in aller Frühe mit dem Bus hier angekommen. Schnell ab in mein Zimmerchen, und nach einer Stunde bin ich dann los zur Uni. Währenddessen hat Svenja noch ne Runde geschlafen, sie war ja mit dem Nachtbus nach Kobe gekommen.
Eigentlich hatten wir für den Tag geplant, in die Hafencity zu gehen und auf den Kobe-Tower rauf zu fahren, aber leider hat das Wetter nicht so richtig mitgespielt: Regen in Ströööömen!
Wir sind dann, nachdem ich wieder da war, trotzdem zusammen in die Stadt gefahren, und haben erst mal was zusammen gegessen:
















Als wir dann wieder aus dem Untergeschoss in die Einkaufspassage kamen (in Japan sind die Restaurant sehr oft im Untergeschoss), war der Regen so stark, dass wir uns entschieden, nur noch einzukaufen und dann wieder nach Hause zu fahren. Also sind wir noch in ein Kaufhaus mit einer super großen Schreibwarenabteilung gegangen. Neben sehr sehr hübschen Postkarten (die ich bald verschreiben werde ;) ) haben wir dort einige sehr unterhaltsame Entdeckungen gemacht. Hier ein paar Beispiele:
































Den Abend haben wir entspannt mit Filmchengucken und Essen verbracht. Beim Regen draußen war 
es in meinem Zimmer auch sehr gemütlich. Ein richtiges Bettenlager, da wir das Futon auf den Boden verlegen mussten, damit es genug Platz zum Schlafen gab.

Eigentlich besteht das ganze Zimmer nur noch aus Bett! :D


















Am nächsten Tag haben wir die Gelegenheit genutzt, zusammen zur Uni zu gehen. Svenja ist ja an sich auch nicht so weit davon entfernt, hier zu Uni zu gehen, beziehungsweise wäre es ja durchaus möglich gewesen, dass sie mit uns hier wäre, hätte sie das Studium fortgeführt.
Auch deshalb wollte sie sich gerne mal den Unibetrieb und den Campus ansehen. Am Freitag war auch besseres Wetter, da konnten wir schön über den Campus laufen.

Das schönste Club-Aushängeschild der Uni....das des Kobe-Orchesters!^^

Schöner Ausblick!


Beim Unterricht konnte Svenja die erste Stunde konnte übrigens leider nicht mit ansehen, da hatte der Lehrer wohl von oben (auf Nachfrage) erfahren, dass das nicht erlaubt ist. Aber beim Kanjikurs war sie sehr willkommen und durfte sogar den Test mitschreiben! :D



Als die letzte Stunde dann vorbei war, sind wir dann in die Hafencity (eigentlich Harbourland) gefahren und haben erst einmal lecker japanische Crepes gegessen.



















Nach dieser Stärkung ging's schnell hoch auf den Turm, da die Sonne sich schon schickte, unterzugehen. In diesem Turm oben im Café zu sitzen ist wirklich immer wieder großartig. So eine tolle Aussicht, es dreht sich, es ist gemütlich, Blick auf Hafen und Berge....wir waren dort, bis es dunkel war.

Das ist das gute Stück - der Kobe Tower


































Das war ein wirklich schöner Tag.

Von Samstag gibt es nicht so viel zu berichten; ich war bei der ersten richtigen Orchesterprobe der Erst- und Zweitsemester, das war sehr schön; Svenja hat eine Freundin in der Stadt getroffen. Am Abend haben wir uns dann mit Sarah, Kafka und zwei Japanerinnen getroffen und sehr sehr lecker Rollband-Sushi in einem Kaufhaus im Zentrum gegessen. Danach waren wir ziemlich k.o., also früh in's Bett.



Und am Sonntag, gestern, ging's ja auch schon los nach Arima! Hachja, es war so schön! :)

Wir sind, nachdem wir noch ein leckeres Essen im Stadtzentrum hatten, in den lokalen Bus nach Arima-Onsen gestiegen. Die Fahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde und kostet 700 Yen, also circa 5,90€. Und schon waren wir in einer kleinen Stadt, die von Bambuswäldern umgeben war und merklich höhere Luftqualität hatte. Wir hatten zwar vergessen, wo sich unsere traditionelle japanische Unterkunft, das Ryokan "Negiya Rokakufu" genau befindet, aber nach einem kurzen Weg am Fluss (mit dem Touristenstrom) haben wir ein Hinweisschild entdeckt. Also erstmal in die Unterkunft - und, wie zu erwarten bei dem stattlichen Preis, wurden wir äußerst freundlich und zuvorkommend empfangen. Eigentlich war die Ausstattung und das Gebäude sehr hotelartig, nur die Zimmer waren eben im japanischen Stil gehalten, man bekommt traditionell japanisches Essen und es gibt hauseigene Bäder mit Wasser aus heißen Quellen; das sind die sogenannten Onsen.



k.o. im washitsu (Zimmer im japanischen Stil)


Tee zur Begrüßung :)















 

Als die beiden Angestellten herausgefunden hatten, dass wir auch auf Japanisch kommunizieren können, wurde die Gesprächsatmosphäre sehr locker und herzlich, und es war sehr nett, von den beiden auf's Zimmer geführt zu werden.
Nach der Festlegung des Abendessens (19:00) hatten wir noch 2 Stunden Zeit, also sind wir noch mal kurz runter in die Stadt, um zu sehen, was Arima sonst noch zu bieten hat.

Svenni vor dem Ryokan-Eingang



Es ist ein kleiner feiner Touri-Ort. Ein Hightlight ist sicherlich das Automatenmuseum. Davon haben wir aber nur den Shop besucht (mit unglaublich vielen Puppen und Spielsachen aus Deutschland!) und sind danach weiter gelaufen, vorbei an einem Fuß-Onsen und einigen Läden mit traditionellem Handwerk und Süßwaren.


zu heiß! :D






















 
Ich hab mir auch was gegönnt:


Zwei neue Schmuckstücke

























Und am Ende des Rundgangs haben wir sogar noch einen kleinen Park entdeckt.




Dann mussten wir uns aber auch langsam auf den Rückweg machen, um nicht zu spät zum Essen zu kommen. Dabei noch Folgendes entdeckt:




































Ein sehr schöner Spaziergang war das; der Ort Arima hat mir sehr gut gefallen. Allerdings denke ich auch, dass ein Tag für einen Ausflug dahin ausreichend sind.

Zurück im Zimmer haben wir uns dann in die bereitgestellten Yukatas, also Sommerkimonos, geschwungen, und unsere persönliche Bedienung für das Abendessen erwartet. Sie kam dann (natürlich im Kimono) und erklärte uns die verschiedenen Gänge, die wir in 4 Schüben erhielten. 

(das war heute morgen, aber um die Kleidung zu zeigen, ist es perfekt)
























Das Menü



































Der Tisch war schon vorbereitet, als wir wiederkamen.


Der erste Gang









































Das Essen war auf jeden Fall exquisit! Ich kann nicht sagen, dass mir alles sehr gut gescheckt hat, aber es sah großartig aus, war ein äußerst interessantes Geschmackserlebnis, sehr vielseitig und größtenteils deliziös! :D
Ohne Essen hätte sich der Aufenthalt auch nicht halb so viel gelohnt, wir waren sehr froh, diese Erfahrung mitgenommen zu haben.
Außerdem war es auch sehr schön, mit der Bedienung auf Japanisch reden zu können. Wie schon mit den beiden anderen Angestellten hatte ich dadurch das Gefühl, richtig willkommen zu sein und alles wirklich zu verstehen. Und sie war natürlich sehr nett und meinte, unser Japanisch sei so gut, dass man es mit dem von Mutterprachlern verwechseln könnte! ^^




Gang Nummer 2




Gang Nummer 3



Verzweiflung über Nummer 4

Freude und...

...plötzlicher Tod beim Nachtisch :D


























Trotz der ganzen kleinen Portionen war es wirklich sehr viel Essen! :D 

Nach diesem Festmahl machte uns die Bedienung dann auch noch die Betten und wünschte uns einen entspannten Aufenthalt.
Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und gingen in rein in's Onsen-Vergnügen. Im Negiya gibt es zwei Bäder, die jeh nach Tageszeit abwechselnd für Männer und Frauen geöffnet werden. Bei beiden gibt es ein Innen- und ein Außenbad mit seeehr heißem Wasser. Drumrum sind Duschplätze, die komplett mit Shampoo, Duschbad usw. ausgestattet sind. Wenn es einem zu heiß wird, kann man sich also nochmal frisch abduschen.
Am Abend waren wir ungefähr eine Stunde im Bad, und den größten Teil davon in dem Außenbereich, der zwar durch Bambuszäune geschützt war, von dem man aber trotzdem noch den Himmel sehen konnte. 
Es war wirklich super entspannend, und als wir danach wieder in's  Zimmer zurückkehrten, fühlte sich mein Körper so an, als hätte ich Sport gemacht.

Auf dem Futon haben wir gut schlafen können (auch wenn ich ein paar mal aufgewacht bin, aber es war super ruhig und angenehm).

















Und heute morgen haben wir dann natürlich noch Bad 2 ausprobiert. Das war auch nett, aber so direkt nach dem Aufstehen war es doch ganz schön erledigend, also waren wir nicht ganz so lange drin.

Um 10:00 haben wir aus dem Ryokan ausgecheckt, und dann sind wir entspannten Schrittes zur Bushaltestelle gelaufen. Auf dem Weg haben wir noch Frühstück gekauft: ein Manju, gefüllte Teigtasche mit sußer weißer Bohnenpaste und einer Esskastanie. Sehr lecker.














Nunja, und dann fuhren wir zurück nach Kobe, und schon bin ich wieder in meinem Zimmerchen (diesmal aber alleine).
Es war wirklich super schön, nach Arima-Onsen zu fahren, und auch Besuch in meinem Zimmer zu haben, ist, wie ich gemerkt habe, gar nicht sooo eng. Also, eine tolle Zeit! Gerne wieder!
:)