Montag, 22. Juli 2013

Das große Finale

Am nächsten Morgen war ich dann wieder mit den beiden, Carla und Rob, unterwegs. Da war nämlich das eigentliche "Gion Matsuri", das Finale des Festes.


Tja, und was passiert bei dieser über 1000 Jahre alten Tradition?
Grob gesagt werden die Schreine in einer Parade durch die Straßen gezogen. Drumherum viel Radau und viele, viele Zuschauer.
























"Gion Matsuri" bedeutet eigentlich "Gion Fest", also das Fest des Stadtteils Gion, für den  Kyoto ziemlich berühmt ist. Außerdem
wurden auch die Gion-Götter bei den ersten Malen, als das Fest stattfand, gefeiert. Die Anzahl der gezogenen Schreine betrug zu Beginn 66, also genau so viel, wie es Provinzen im alten Japan gab. Diese wurden dann duch die Straßen Kyotos gezogen.
Heute sind es zwar nur noch 32 Gefährte, die durch die Straßen manövriert werden, aber mindestens genauso viele Schaulustige wie am Anfang.




 Die Musik, die von den Wagen tönt, besteht übrigens nur aus Gong-, Trommel- und Flötenklängen, es soll insgesamt ungefähr 30 Lieder geben, jeder Wagen spielt ein anderes. Die Musiker lernen und spielen im Kindesalter erst den Gong, und wechseln dann zu den anderen beiden Instrumenten. Mit dieser enthusiastischen Musik soll zur Erregung des Publikums und - vorallem - der Ziehenden beigetragen werden. 
Also, man schläft definitiv nicht ein, auch wenns noch recht früh am Morgen ist.
kleine weiß-geschminkten Jungen gab es oft zu sehen

Fächermaster!


































 Apropos, manövriert ist das richtige Stichwort: Die 1000 Jahre alten Wagen verfügen nicht über Lenkräder oder ähnliches. Wie werden die bis zu 12.000kg schweren Kolosse also gedreht? Sie müssen ja auch um Kurven biegen, um den Distrikt einmal zu umfahren...

Der Wagen wird auf Bambus-Stücke gerollt, diese werden dann bewässert, um sie schön rutschig zu machen, und dann ziehen alle Zugmänner mit einem Ruck von der Seite. Das bringt aber höchstens 45°, darum muss das ganze mindestens zweimal (meist dreimal) gemacht werden.
Leider stand ich zu weit von einer Kreuzung weg um das genauer zu sehen, aber in diesem Video kann man sehr gut erkennen, was gemeint ist. Und die allgemeine Stimmung spiegelt sich hier auch gut wider: Klick schon!




War schon sehr interessant, und diese Feststimmung hat mir ziemlich gut gefallen.
Aber nachdem wir 4 Schreine und ihren Anhängsel gesehen hatten, haben wir uns dann langsam wieder in Hostelrichtung aufgemacht. Nach 3 Stunden hat man dann doch genug gesehen - und gewartet. Und ein bisschen Bewegungsfreiheit in einer Nebenstraße ist ja auch nicht schlecht.
























Auf ein nächstes Mal...

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